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Entavio: Kartellamtchef Böge wendet sich gegen Kritik von BLM || "Schuster, bleib´ bei Deinen Leisten"

Geschrieben am 11-12-2006

Betzdorf (ots) - Kartellamtspräsident Ulf Böge hat sich gegen
Kritik von BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring gewandt, das Kartellamt
verlangsame die Digitalisierung. Auf Druck der Untersuchungen hatte
Pro Sieben Sat 1 vergangene Woche Abstand von der Verschlüsselung via
die Dolphin-Plattform (jetzt: Entavio) genommen. Ring kritisierte,
das Kartellamt sei nicht in der Lage, Vielfalt zu organisieren.
"Es ist nicht die Aufgabe des Bundeskartellamtes, irgendetwas am
Markt zu organisieren. Wir müssen darauf achten, dass es keine
Kartellabsprachen gibt", erklärte Ulf Böge gegenüber Digitalmagazin,
dem Branchendienst des Fachmagazins INFOSAT. Ungewöhnlich scharf
wendet sich der Wettbewerbswächter dabei gegen jede Einmischung
seitens der BLM: "Über Dinge, von denen ich nichts verstehe, würde
ich nicht reden." Sein Kommentar: "Schuster, bleib´ bei Deinen
Leisten."

Böge fordert den BLM-Chef auf, Klartext zu sprechen: "Wenn Herr
Ring will, dass auf Basis eines derartigen Kartells die Verbraucher
zur Kasse gebeten werden, dann soll er das sagen." Vielfalt kommt
einzig und allein durch Wettbewerb zustande: "Wir haben nicht die
Aufgabe, Vielfalt zu organisieren. Wir sorgen für Wettbewerb, und
Wettbewerb führt zu Vielfalt." Rings Behauptung, Deutschland werde im
internationalen Vergleich bei der Digitalisierung zurückgeworfen,
weist Kartellamts-Chef Böge zurück. "Das Kartellamt hält nicht die
Digitalisierung auf, das ist völlig aus der Luft gegriffen", so Böge
gegenüber Digitalmagazin. "Das wird selbst von den Betroffenen des
Verfahrens nicht behauptet." Kenner der Szene wissen, dass ARD und
ZDF seit über zehn Jahren digital auf Astra senden. Pay-TV-Neuling
Arena stemmte innerhalb weniger Monate eine Bezahl-Plattform für sein
Bundesliga Live-Angebot. "Faktum ist, dass wir eine Digitalisierung
im Satellitenbereich haben, und zwar mit relativ hoher
Geschwindigkeit", wendet sich Böge gegen Rings negative Sicht der
Dinge.

Der Vorwurf, keine Kontakte zu den Medienanstalten aufgenommen zu
haben, hat für Böge nichts mit dem Verfahren zu tun: "Die Aussage,
man habe nicht mit den Medienanstalten gesprochen, geht an der Sache
vorbei. Es handelte sich um ein Kartellverfahren, und da ist das
Bundeskartellamt zuständig." Auch Kabelplattformen müssten nicht
unter die Kartell-Lupe genommen werden: "Im Kabel haben wir keine
Kartellabsprachen vorliegen, insofern ist der Vergleich völlig
danebenliegend." Konfrontiert mit dem Vorwurf der
Mittelstandsfeindlichkeit, stellt sich Böge auf die Seite der
Verbraucher: "Unsere Entscheidung ist in jedem Fall
verbraucherfreundlich. Dass sich andere TV-Anstalten einem Kartell
hätten anschließen können, kann auch nicht im Sinne der Verbraucher
sein."

Digitalmagazin ist der täglich erscheinende Branchendienst des
Fachmagazins INFOSAT.
Infos unter www.digitalmagazin.info

Originaltext: INFOSAT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51028
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51028.rss2

Pressekontakt:
Kontakt
Holger Crump
Chefredakteur INFOSAT
Tel.: 00352 / 710 707 - 600
redaktion@infosat.info
www.infosat.info
www.digitalmagazin.info
www.satfinder.info


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